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Schützenverein Hodenhagen – Chronik – Fortschreibung

Fassung von 2001, zuletzt überarbeitet 2016

 

Die Gemeinde Hodenhagen ist aus den früheren Ortschaften Hudemühlen und Riethagen entstanden. Im Jahre 1901 wurden in Hudemühlen das "Schützen Corps Hudemühlen“ und in Riethagen im Jahre 1910 der ”Schützenverein Riethagen" gegründet. Jeder Verein feierte bis 1936 sein eigenes Schützenfest, mit Ausnahme der Kinderfeste. Erstmalig im Jahre 1930 richteten Hudemühlen und Riethagen ein gemeinsames Kinderfest aus, und zwar im damaligen Hudemühlen. Man beschloss jedoch vielleicht mit Blick in die Zukunft -, den Ort des Geschehens jedes Jahr zu wechseln. Im Jahre 1931 fand das Kinderfest dann in Riethagen statt. Das Schützen-Corps Hudemühlen stiftete für das erste Kinderfest den Betrag von 35 RM; für damalige Verhältnisse eine ansehnliche Summe.

 

Die Gründer des Schützen-Corps Hudemühlen hatten sich, was auch im § 1 ihrer Satzung zum Ausdruck kam, das Ziel gesetzt, "l. eine freundschaftliche Vereinigung der Einwohner von Hudemühlen und nächster Umgebung zu dem alljährlich stattfindenden Schützenfeste“ und ”2. den ohne ihr Verschulden hilfsbedürftig werdenden Schützen eine Unterstützung bis zu 6 RM aus der Corps-Kasse zu gewähren, wenn dieselben 3 Jahre Mitglied sind. Ein Rechtsanspruch steht den Mitgliedern nicht zu". Ein wirklich sozialer Grundgedanke.

 

Das Vereinsleben nahm seinen Fortgang und ständig an Umfang zu. Im Jahre 1926 konnte das Schützen-Corps schon auf sein 25jähriges Bestehen zurückblicken. Der ursprünglich bei der Gründung festgesetzte Jahresbeitrag von 3 RM war inzwischen auf 4 RM angehoben worden. Die Schützen wurden aufgefordert, sich anlässlich des bevorstehenden Jubiläums einen Schützenhut, eine Schützenjoppe und eine weiße Hose anzuschaffen, um den Jubiläumsgästen ein einheitliches Bild entbieten zu können.

 

Am 4., 5. und 6. Juli 1926 war es dann soweit. Das große Jubiläumsfest konnte steigen. 36 Schützenvereine aus der näheren und weiteren Umgebung waren eingeladen worden, 21 Vereine leisteten dieser Einladung Folge.

 

Wegen der großen Anzahl der zu erwartenden Gäste sind 3 große Zelte von je 100 Fuß aufgestellt worden. Am Jubiläumstag spielten 12 Musiker zu Ummärschen und zum Tanz auf und der Festwirt musste wegen des "großen Rahmens" an das Schützen-Corps 300 RM zahlen; außerdem wurde pro Mitglied eine Sonderumlage von 1 RM erhoben. Der Chronist sagt, dass es ein gelungenes Fest war und der Wettergott vorbildlich mitgespielt habe.

 

Im gleichen Jahr stellte man im Schützen-Corps Hudemühlen erstmalig ein Trommler- und Pfeifer-Corps auf. An anderer Stelle wird darüber noch mehr zu berichten sein. 

 

Bis zum Jahre 1937 verlief das Vereinsleben innerhalb des Corps ohne besondere Höhen und Tiefen.

 

Nach der Zusammenlegung der beiden Ortschaften Hudemühlen und Riethagen am 20.3.1937 und Umbenennung der neu entstandenen Gemeinde in Hodenhagen beschloss man, die Schützenfeste, wie schon die Kinderfeste, gemeinsam zu feiern.

 

Jeder Verein behielt aber seine Eigenständigkeit; es wurde jeweils ein eigener Schützenkönig ermittelt.

 

Das nebenstehende Foto zeigt die Majestäten der beiden Vereine anlässlich des ersten gemeinsamen Schützenfestes im Jahre 1937.

 

Im ehemaligen Riethagen arrangierten die jungen unverheirateten Männer zunächst ihre Schützenfeste, ohne einen Verein gegründet zu haben. Der Schützenkönig wurde auf dem Schießstand ermittelt. Seine Königin erwählte er, indem er durch eine von den jungen Mädchen des Ortes gebildete Spaliergasse schritt und sich seine Herzdame aussuchte. Mit dem Königspaar an der Spitze zog die ganze Gesellschaft in das Festzelt und feierte dort bei Musik und Tanz. Am Montagnachmittag zog das ganze Schützenvolk auf Einladung zum Gutsherrn Colshorn nach Wiedenhausen. Vor dem Gutshaus waren Tische und Bänke aufgestellt. Der Gutsherr bewirtete die Gäste mit Kaffee und Kuchen. Der Schützenkönig erhielt als Geschenk ein silbernes Sachsenross. Die Ausflüge nach Wiedenhausen erfreuten sich großer Beliebtheit. Sicher durch eine Unbesonnenheit verärgerten die Riethagener den Wiedenhausener Gutsherrn, der ein treuer Anhänger des Welfenhauses war. Die Kapelle spielte im Jahre 1907 oder 1908 beim Abmarsch aus Versehen den Marsch „Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben". Der Wiedenhausener Gutsherr war darüber so verärgert, sodass die Einladungen nach Wiedenhausen in der Zukunft unterblieben.

 

Aus diesem losen Zweckverband gründeten die Riethagener Männer im Jahre 1910 den "Schützenverein Riethagen". Im Verlaufe eines Vereinsjahres wurden 3 Feste ausgerichtet, im Winter der Schützenball, im Sommer das Schützenfest und im Herbst das Erntefest; getreu dem § 1 seiner Satzung, worin es heißt: "Der Zweck des Vereins ist eine freundschaftliche Vereinigung der Einwohner von Riethagen zu dem alljährlich stattfindenden Schützenfeste und sonstigen von dem Verein zu veranstaltenden Festlichkeiten."

 

Nach einer Ruhepause während des 1. Weltkrieges kam das Vereinsleben erst wieder im Jahre 1921 in Gang. Schon ein Jahr später, 1922, erstand der Schützenverein Riethagen eine Fahne, die auch im gleichen Jahr geweiht wurde. Das Inflationsjahr 1923 hinterließ sicher seine Spuren, aber danach ging es weiter aufwärts. Am 15.12.1925 gründeten die Riethagener Schützen innerhalb ihres Vereins einen Musikverein. Der Kapellmeister war Ernst Helberg. Später traten Franz Feßel und Willi Behling an dessen Stelle. Der Musikverein existierte bis zum Jahre 1939.

 

Im Schützenverein Riethagen ging es oft recht bewegt zu. Sowohl der Vorstand als auch der Kommandeur wechselten in relativ kurzen Zeitabständen. Dennoch entwickelte sich das Vereinsleben aufwärts. Die im Ort befindlichen Säle waren zu klein, so dass im Zelt Schützenfest gefeiert werden musste. Die Zeltmiete betrug seinerzeit 125 RM, der Festwirt zahlte an den Verein 50 RM und zusätzlich musste er die Musikanten verpflegen. Der König erhielt damals ein Königsgeld von 50 RM, für den 2. Preis wurden 15 RM und für den 3. Preis 7 RM festgesetzt, an Eintrittsgeld mussten 0,50 RM und außerdem ein Tanzgeld von 1,50 RM gezahlt werden. Der Mitgliedsbeitrag von jährlich 6 RM war schon recht hoch. Der Verein war aber auch sehr großzügig. Bei der Teilnahme an auswärtigen Veranstaltungen – Fahnenweihen, Jubiläumsfesten etc. - erhielt jedes teilnehmende Mitglied Spesen in Höhe von 2 RM.

 

Am 25. und 26. Mai 1935 konnte der Schützenverein Riethagen sein 25jähriges Vereinsjubiläum begehen. Umfangreiche Vorbereitungen waren nötig. 3 Reiter und 16 Ehrendamen führten den langen Festzug der eingeladenen Vereine an. Die Gründer des Vereins sind mit einer Ehrennadel ausgezeichnet worden. Das Fest nahm einen guten Verlauf Die Kassenabrechnung ergab einen Überschuss von 105 RM; jedes Mitglied musste allerdings eine Umlage von 1 RM entrichten. Am 22. August 1936 ist Werner Schmitt einstimmig zum 1. Vorsitzenden des Schützenvereins Riethagen gewählt worden. 30 Jahre lang hat er dieses Amt mit Umsicht und Geschick verwaltet und so zum Wohle des Schützenvereins Riethagen im Besonderen und für das deutsche Schützenwesen im Allgemeinen gewirkt. Im Schützenverein Riethagen kehrte eine gewisse Ruhe ein. Die Sturm und Drangzeit war vorbei. Der ausgleichende Faktor und ruhende Pol war Werner Schmitt. Das letzte gemeinsame Schützenfest feierten der Schützenverein Riethagen und das Schützen-Corps Hudemühlen im Jahre 1939. Nach dem Ausbruch des 2. Weltkrieges ruhte das Vereinsleben in Hodenhagen bis zum Jahre 1949.

 

Am 28. 4. 1949 lud der damalige Bürgermeister Otto Bendorf sen. die männlichen Einwohner von Hodenhagen zu einer Versammlung in die Gastwirtschaft Wiechers ein, um das Schützenleben wieder aufleben zu lassen. Es bestand bald Einigkeit darüber, an die alte Tradition anzuknüpfen und einen Schützenverein in Hodenhagen zu gründen. Noch am gleichen Abend wählte die Versammlung einen Vorstand und wie konnte es anders sein, Werner Schmitt wurde für dieses Amt vorgeschlagen. Die Versammlung schenkte ihm das Vertrauen und wählte ihn einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden des Schützenvereins Hodenhagen e. V., 2. Vorsitzender wurde Heinrich Wolf, 1. Kassierer Willi Brand, 2. Kassierer Fritz Pätzold, 1. Schriftführer Heinrich Schöling und 2. Schriftführer Karl Plesse. Zu Beisitzern wurden die Schützenbrüder August Henne, Friedrich Rust, Friedel Bade, Friedrich Wiechmann, Georg Brand sen. und Heinrich Koch in den erweiterten Vorstand berufen. Als Kommandeur wirkte Georg Biknäse.

 

Der Vereinsbeitrag war im Vergleich zur heutigen Zeit recht niedrig angesetzt; er betrug 1 DM vierteljährlich, bei einer Aufnahmegebühr von 3 DM.

 

Bei den Ausmärschen sind die alten Königsketten aus Hudemühlen und Riethagen getragen worden. Es war doch mehr oder weniger ein Neubeginn. So stiftete der Bäckermeister Heinrich Koch 1950 eine neue Königskette für die nun folgenden Schützenkönige des Schützenvereins Hodenhagen e. V.

 

Der erste Nachkriegskönig war Willi Kruse. Er durfte sich mit der neuen Königskette schmücken. Das Königsgeld betrug ganze 100 DM.

 

Es wurden also wieder Schützenbälle, Schützenfeste und Erntefeste gefeiert.

 

Unter der umsichtigen und geschickten Vereinsführung von Werner Schmitt war der Aufwärtstrend des Vereinslebens eigentlich vorprogrammiert und nicht mehr aufzuhalten. Es würde sicher den Rahmen sprengen, auf weitere Einzelheiten einzugehen.

Bemerkenswert ist jedoch, dass der Schützenbruder Alfred Schöfer 1952 eine Kinder-königskette stiftete, weil sich die Kinder erstmalig um die Königswürde bemühten.

 

1953 kam es zur Gründung des Spielmannszuges im Schützenverein Hodenhagen und 1954 trat der Schützenverein Hodenhagen dem Deutschen Schützenbund bei.

 

Das Schützenfest 1954 wurde in einem bisher nie gekannten Rahmen gefeiert. Am Schützenfestsonnabend spielte die Kapelle Horn aus Verden in alten historischen Uniformen zu einem Großkonzert auf. Hier zeichnete sich eigentlich schon die Größenordnung der Hodenhagener Schützenfeste der Zukunft ab.

 

Dank der Initiative des damaligen Bürgermeisters Wilhelm Buschmann baute die Gemeinde Hodenhagen 1959 die Hodenhagener Mehrzweckhalle. Damit war Hodenhagen in die Lage versetzt, größere Veranstaltungen in einem festen Haus durchführen zu können. Davon profitierte auch der Schützenverein Hodenhagen. Gegen eine Jahresmiete von 1.500 DM erwarb er das Recht, seine Feste in der Mehrzweckhalle zu feiern. Das erste Schützenfest in der neuen Halle fand im Juli 1959 statt.

 

Bei schönstem Sommerwetter konnte der Schützenverein Hodenhagen am 17. Juli 1960 das 50jährige Vereinsjubiläum begehen. Von 55 eingeladenen Schützenvereinen aus dem gesamten Kreisgebiet, kamen 33 Vereine nach Hodenhagen. Jubiläumskönig wurde der Schützenbruder Alfred Plesse. Gern erinnert man sich an das Annageln der Königsscheibe am Hause Plesse, als Dora Meins und Johann Kuhlmann, unter dem Beifall der Gäste, eine besondere Tanzeinlage gaben.

 

Bei Ausmärschen sind immer die alten Fahnen aus Hudemühlen und Riethagen vorangetragen worden. Nunmehr war die Zeit reif, eine neue Fahne oder ein Banner mit der Inschrift "Schützenverein Hodenhagen" anzuschaffen, um auch nach außen hin zu dokumentieren, dass die Einwohner zu einem Ort und die Schützen zu einem Verein zusammengewachsen waren.

 

Nach Beschlussfassung durch die außerordentliche Versammlung am 29.10.1960 konnte das Banner gekauft werden. Während des Schützenballes im Februar 1961 konnte der damalige Kreisvorsitzende Ernst Erxmeyer das neue Banner, in einem kleinen aber würdigen Rahmen, weihen.

 

Das war auch der Zeitpunkt für den 1. Vorsitzenden Werner Schmitt, der den Schützenverein Hodenhagen 30jahre verantwortlich geführt hatte, seinen Rücktritt zu erklären und das Amt in die Obhut eines jüngeren Schützenbruders zu geben. In der Jahreshauptversammlung am 9. 1. 1966 erklärte er den Schützenbrüdern, dass er sich nicht wieder zur Wahl stellen werde. Nach 30jähriger Vorstandsarbeit habe er, so seine eigenen Worte, Ruhe verdient. Auf Vorschlag von Werner Schmitt wählte die Versammlung Arno Altmann zum neuen 1. Vorsitzenden. Werner Schmitt wurde auf Antrag des 2. Vorsitzenden Karl Böhme zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 

Einem Trend der Zeit folgend kam es am 29. 4. 1966, trotz einiger Widerstände aus den Reihen der Vereinsmitglieder, zur Gründung der Damengruppe im Schützenverein Hodenhagen. 14 Damen entschlossen sich sofort dieser Damengruppe beizutreten. Die Folgezeit hat bewiesen, wie richtig diese Entscheidung damals war. Seit nunmehr 35 Jahren bereichern die Damen das Vereinsleben. Sie haben auf Kreisebene an Meisterschaften teilgenommen und waren mitunter sehr erfolgreich. Aus ihren Reihen wurde 1972 Waltraut Patzlee zur Kreisdamenkönigin gekrönt. Der 1952 erbaute Schießstand entsprach in keiner Weise mehr den Anforderungen einer Schießsportanlage der heutigen Zeit. Nach entsprechender Vorbereitung fasste man in der Jahreshauptversammlung am 14.1. 1967 den Beschluss, eine neue Schießsportanlage für Luftgewehr und Kleinkaliber sowie ein kleines Schützenhaus zu erstellen. Nachdem die Grundstücksfrage mit der Realgemeinde Hudemühlen geklärt war und die Baugenehmigung vorlag, konnte am 3. 6.1967 mit dem Bau begonnen werden. An jedem Freitag ab 14 Uhr und jedem Sonnabend ab 7.30 Uhr wurde fleißig gearbeitet. Eine große Zahl der Vereinsmitglieder fühlte sich, durch den Aufruf des Vorstandes zum Arbeitsdienst zu kommen, angesprochen. Der Bau ging flott voran, so dass die Schießsportanlage bereits am 9. Juli 1967, zum Königsschießen, in Dienst gestellt und eingeweiht werden konnte. Hier wurde einmal mehr bewiesen, was Gemeinsinn und Zusammenwirken zu vollbringen im Stande sind.

 

Die Jugendarbeit hat im Schützenverein Hodenhagen einen sehr hohen Stellenwert. Der Grundstein dafür wurde 1967 mit der Gründung einer Jugendgruppe gelegt. Es folgten viele Aktivitäten und mit Gründung einer Mädchengruppe 1972, wurde die sehr gute Arbeit der Jugendleiter durch Erfolge bei Rundenwettkämpfen, Kreismeisterschaften und bei Landesmeisterschaften belohnt. Der schönste Erfolg der Jugendarbeit war 1987 ein 3. Platz bei den Landesmeisterschaften, im Schülerbereich durch Stefanie Schmidtke. Mit Carsten Kuhnke 1980 und Bernd Dehnbostel 1991 konnten auch 2 Kreisjugendschützenkönige gestellt werden.

 

Das Jahr 1976 wird wegen der besonderen Ereignisse immer ein Markstein in der Vereinsgeschichte sein. In Anlehnung an das Gründungsjahr 1901 des Schützen-Corps Hudemühlen, konnte das 75jährige Vereinsjubiläum begangen werden. Aus diesem Anlass wurde der Schützenverein Hodenhagen, auf Antrag, mit der Ausrichtung des 18. Kreisschützenfestes betraut.

 

Am Sonntag, dem 18. Juli 1976, stand Hodenhagen ganz im Zeichen des 18. Kreisschützenfestes. Eine große Anzahl von Ehrengästen, 62 Schützenvereine und 12 Spielmanns- und Fanfarenzüge waren nach Hodenhagen gekommen, um mit uns das 18. Kreisschützenfest zu feiern.

 

Der gut organisierte und präzise durchgeführte Sternmarsch zum Festplatz und der Festakt vor dem Rathaus ist sicher allen, die dabei waren, noch in guter Erinnerung.

 

Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1984 schieden drei langjährige Mitglieder des Vorstandes freiwillig aus ihren Ämtern. Der stimmgewaltige Kommandeur Kurt Singpiel hörte nach 28 Jahren auf. Wenn er rief “Antreten”, traute sich kein Schütze zu spät zu kommen. Allein durch seine Statur führten alle Schützen seine Befehle aus. Sein Nachfolger wurde Günther Dehnbostel, der sich mit militärischer Zackigkeit Gehör verschaffte. Karl-Heinz Moench hatte über 20 Jahre die Finanzen verwaltet und wünschte seinem Nachfolger Erich Henke eine ebenso glückliche Hand. Aus Altersgründen trat der Jugendschießsportleiter Fritz Devermann zurück und wurde von Volker Broß abgelöst.

 

Beim Kreiskönigsschießen, im Sommer 1984, erwarb unser Schützenbruder Harald Jantke den Titel des Kreisschützenkönigs 1984/85. Aus diesem Anlass wurde der Schützenverein mit der Ausrichtung des 27. Kreisschützenfestes betraut Dieses Fest fand am 28. Juli 1985 statt. Bei strahlendem Sonnenschein, unter den hohen Eichen in Alt-Riethagen, konnte Kommandeur Günter Dehnbostel dem damaligen Kreisvorsitzenden Hermann Mackenthun ca. 1.600 Schützen und Schützendamen, 18 Spielmanns- und Fanfarenzüge, 68 Schützenvereine und 66 Fahnen melden. Nach Ende der Feierstunde erklang zum Abschluss die Nationalhymne. Wahrscheinlich waren es Hunderte von Hodenhagenern, die die Straßen des Ortes säumten, als die 1.600 Schützen, in 6er Reihen, zum Festplatz marschierten. Im “Neuen Dorf” nahmen die Ehrengäste und die Kreismajestäten den Vorbeimarsch der Schützen ab. Der Festplatz wurde dann zum Treffpunkt der Schützen, die sich noch lange in Hodenhagen aufhielten. Mit dem "Großen Zapfenstreich", gespielt von der Feuerwehrkapelle Banteln und dem Spielmannszug Wietzenbruch, vor dem Hodenhagener Rathaus, klang das 27. Kreisschützenfest aus. Auch dorthin waren wieder viele Einwohner gekommen, um diesem beeindruckenden Schauspiel beizuwohnen.

 

Auch 1986 gab es wieder gravierende Wechsel in der Vereinsführung. Nach 20 Jahren als 1. Vorsitzender legte Arno Altmann sein Amt auf der Jahreshauptversammlung, wie angekündigt, nieder. In seiner Amtszeit wurde 1966 die Damenschießgruppe gegründet, 1967 die Schießsportanlage mit dem kleinen Schützenhaus eingeweiht, fanden 1976 und 1985 zwei Kreisschützenfeste statt und auch beim Bau der neuen Schießsportanlage hat er kräftig mitgewirkt. Er hatte stets ein offenes Ohr für den Verein und seine klaren Sätze sind von allen verstanden worden. Auf dem Schützenball wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Sein Nachfolger Udo Kunick übte das Amt des 1. Vorsitzenden zunächst zwei Jahre kommissarisch aus, ehe er auf der Jahreshauptversammlung 1988 zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Werner Gründel, Weggefährte von Arno Altmann, legte sein Amt als 1. Schriftführer ebenfalls nieder. Mit viel Arbeit, Zeitaufwand und Idealismus war er 25 Jahre im Vorstand tätig. Auch er wurde zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt; sein Nachfolger wurde Günter Krüger.

 

Wie vorgesehen, löste 1989 Hans Söhnholz Udo Kunick als 1. Vorsitzenden ab.

 

In den folgenden Jahren liefen die Vereinsfeste in ihrem gewohnten Rahmen ab.

 

1990 wurde der Seniorentag ins Leben gerufen. Angesprochen sind an diesem Tag alle Mitglieder die das 60. Lebensjahr vollendet haben und alle Mitglieder, die dem Verein 40 Jahre die Treue gehalten haben. Diese Schützen treffen sich dann zu einem gemütlichen Nachmittag im Schützenhaus.

 

Aufgrund des desolaten Zustandes wurden die alte Riethagener- und die alte Hudemühlerfahne für ca. 3.000,- DM restauriert. Der Kostenaufwand hat sich gelohnt, und so konnten die alten Fahnen, im neu erstrahltem Glanz, 1994 vorgeführt werden. Seit dieser Zeit werden die neuen "Schätze" des Vereins bei jedem Ausmarsch mitgeführt.

 

Das Schützenhaus ist der ganze Stolz des Vereins. Zur Erhaltung der Anlage, und zur Förderung der Gemütlichkeit, mussten in den vergangenen Jahren immer wieder Baumaßnahmen getroffen werden. Diese wurden wie immer in Eigenleistung durchgeführt. Das Ergebnis kann heute von allen Besuchern besichtigt werden.

 

Im Jahre 2000 gab es wieder eine Wachablösung an der Spitze des Vereins. Volker Broß löste Hans Söhnholz als 1. Vorsitzenden ab. Die Funktion des 1. Schriftführers übernahm Uwe Gründel, und bereits ein Jahr vorher wurde Joachim Plesse 1. Schatzmeister. Damit wurden die Weichen für die Zukunft hoffentlich gut gestellt.

 

Im September 2000 wurde mit einer neuen Satzung die Gemeinnützigkeit erworben, und damit der Fortbestand des Schützenvereins gesichert.

 

Ein 100jähriges Vereinsjubiläum zu feiern ist immer ein herausragendes Ereignis. Die Vorbereitungszeit läuft einem in Weltrekordzeit davon.

 

Wir werden bemüht sein, an die Tradition von 1976 anzuknüpfen. Allen Schützenschwestern, Schützenbrüdern, Freunden und Gästen wünschen wir schon jetzt schöne erholsamen Stunden in Hodenhagen.